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INGENIEURBÜRO SCHWITZKI
BERATENDE INGENIEURE BDB
Bei starkem Schneefall werden wir oft gebeten, eine Anleitung für die Ermittlung
von Schneelasten für Hallen, für Autohäuser sowie für Baumärkte zu geben.
Nachfolgend geben wir eine kleine Anleitung um die Schneelasten selbst zu
bestimmen.
Ermittlung der aktuellen Schneelast
Die rechn. Schneelasten werden von der DIN 1055 vorgegeben. Für Hamm betrug
bis 2005 die Grundschneelast s0 = 0,75 kN/m² ~75 kg/m². Nach Überarbeitung
der DIN 1055 und weiter für den Eurocode wurde die Bodenschneelast auf sk =
0,65 kN/m² ~65 kg/m² reduziert. Lasten aus Schneeverwehungen und/oder
Schneesackbildungen müssen aber zusätzlich berücksichtigt werden.
Schnee ist nicht gleich Schnee und Eis nicht gleich Eis. Die tatsächliche
Schneelast hängt nicht allein von der Schneehöhe ab sondern auch von der Art
des Schnees bzw. der Schichten. Für die Ermittlung der tatsächlichen Schneelast
ist es erforderlich, den Schichtaufbau des Schnees zu bestimmen.
Vereinfacht kann man folgende Schichten bestimmen:
Neuschnee, Pulverschnee = 1 kN/m³ ~ 100 kg/m³
Altschnee, trocken, verdichtet = 3 kN/m² ~ 300 kg/m³
Altschnee, naß = 5 kN/m² ~ 500 kg/m³
Schnee-Eis, trüb = 8 kN/m² ~ 800 kg/m³
Eis, klar = 9 kN/m² ~ 900 kg/m³
Wasser = 10 kN/m² ~1000 kg/m³
Die Schneelast kann man anhand der Schneeschichten wie folgt selbst
bestimmen:
Beispiel: Schneeschicht von oben nach unten:
4 cm Pulverschnee 0,05 m * 1 kN/m³ = 0,05 kN/m²
9 cm Altschnee, trocken 0,09 m * 3 kN/m² = 0,27 kN/m²
4 cm Eisschnee 0,04 m * 9 kN/m² = 0,36 kN/m²
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s = 0,68 kN/m²
Nach der DIN 1055 alt wäre die berücksichtigte Schneelast noch nicht erreicht,
nach DIN 1055-5 bzw. Eurocode wäre sie schon überschritten.
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